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"Gekämpft bis zum Umfallen"

Unsere U23 sah gegen den FC Eintracht Norderstedt oft nicht gut aus. So war auch die Bilanz bis zu diesem Spieltag keine positive. Zwei Niederlagen und ein Unentschieden stand da zu Buche. Seitdem die U23 des FC St. Pauli ihre Heimspiele im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt austrägt, empfangen unsere Nachwuchskicker die heimische Eintracht in deren eigener Hütte und hatten am Freitagabend die Chance, von der vermeintlichen Auswärtsschwäche der Blau-Weiß-Roten zu profitieren. Nach 90 hart umkämpften Minuten war schließlich der erste Dreier im vierten Aufeinandertreffen mit der Eintracht eingetütet. Mit 2:1 (1:1) schickten die Kiezkicker Norderstedt nach Hause.

"Hells Bells" sollten einige der Norderstedter Kicker kennen. Schließlich ist die Eintracht eine wahre "St. Pauli-Filiale". Immerhin fünf Spieler in ihrer Startelf haben einen St. Pauli-Hintergrund. Unterdessen dürften die Norderstedter selten zu AC/DC einlaufen, sind sie es doch gewohnt, Herr im Hause Edmund-Plambeck-Stadion zu sein. Dementsprechend irritiert agierten die Gäste, nachdem die Einlaufmusik des FC St. Pauli verklungen war. Die Kiezkicker nutzten das Befremden der Blau-Weiß-Roten und drückten dem Spiel gleich ihren Stempel auf. Die braun-weiße Offensive lief die Gäste früh an, presste sie in ihre Hälfte und gewann dort die Zweikämpfe. Nur ein Treffer kam zunächst nicht bei rum. Dabei hatte Cheftrainer Remigius Elert vor dem Spiel mehr Konstanz wie Konsequenz gefordert. Doch seine Schützlinge hatten sich die Worte offenbar nur bis zum gegnerischen Sechzehner eingeprägt. Zwar beherrschten sie mit Okan Kurt, Tom Trybull und Sebastian Jakubiak im Zentrum das Geschehen, drängten über die agilen Finn Tiedemann und Mustafa Zazaj auf den Flanken und grub sich in der Spitze der physisch präsente Kwasi Wriedt unaufhörlich in die gegnerische Abwehrreihe, ein Torerfolg sprang jedoch nicht heraus.

So trauten sich auch  die Gäste nach gut 20 Minuten etwas mehr nach vorne, kamen in der Folge aber nur einmal gefährlich vor das Tor unserer Nachwuchskicker- mit der Gelassenheit eines buddhistischen Mönches entschärfte Svend Brodersen den Ball- und die Kiezkicker dominierten weiterhin die Partie. "Das ist doch zu einfach, Mann!", entfuhr es einem hörbar unzufriedenen Gästespieler aus Norderstedt, nachdem Tom Trybull die Kugel durch ihre Reihen spazieren geführt hatte. Die Tempoverschärfungen der Hausherren Mitte der ersten Halbzeit brachten allerdings nichts ein. Vielmehr ließen sie den Gegner am Leben, indem sie ihre Feldüberlegenheit nicht in Zählbares umsetzten. Bisweilen brandete auch vergeblich Jubel auf als Gästekeeper Mirko Oest auf der Linie nachfassen musste. Trybull hatte einen zweiten Ball aufgenommen und mit links derart Drall gegeben, dass dieser sich über die Finger des Torhüter drehte (39.). Bis dato offenbarte einzig ein abgefälschter Schuss, der kurz zuvor an den linken Außenpfosten des St. Pauli-Gehäuses klatschte, dass die Gäste jederzeit für Gefahr sorgen konnten.

Kurz vor der Pause überschlugen sich dann die Ereignisse. Einem Ballverlust unserer Nachwuchskicker im Mittelfeld folgte eine Flanke an den Elfmeterpunkt und eine schicke Flugeinlage durch Yayar Kunath. Auch Bordersen stand daraufhin quer in der Luft, dem Ball hinterher hechtend, doch hatte er nicht ausreichend Länge für den gut platzierten Kopfball: 1:0 für die Gäste (42.). Sodann der Ausgleich durch Tjorben Uphoff, dessen Schuss aus 20 Metern leicht abgefälscht den Weg ins Tor fand (45.). Die Elert-Elf hatte hatte erfolgreich alles darangesetzt, noch vor dem Halbzeitpfiff auszugleichen.

Gästetrainer Seeliger vermutete später leichte Vorteile für sein Team in Hälfte eins, in der Kabine fand er zudem wohl die passenden Worte. Denn mit dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste zunehmend das Kommando, Tom Trybull holte sich zwischenzeitlich die zweite Gelbe Karte und Norderstedt schnupperte am zweiten Treffer. Allerdings waren es die Boys in Brown, die nachlegen konnten und markierten nach präzisem Zuspiel von Dennis Bergmann in Person vom emsigen Kwasi Okyere Wriedt den dritten Treffer an diesem Abend. Er musste sich nicht groß strecken, sondern nur den Fuß hinhalten (56.).

Das 2:1 gab den Hausherren erneute Sicherheit. Weitere Großchancen ließen sie trotzdem liegen und ermöglichten so dem Gast, noch am Ausgleich zu werkeln. Die nummerische Überlegenheit der Eintracht erwies sich aber als nicht ertragreich und der braun-weiße Abwehrriegel hielt den Angriffsbemühungen der Norderstedter stand. Geschickt brachten die Braun-Weißen den Vorsprung über die Zeit. 2:1 für die U23 heißt es am Ende, ein Ergebnis, mit dem Remigius Elert hochzufrieden war: "In Unterzahl das zweite Tor gemacht und die Führung auch über die Zeit gebracht: großes Kompliment an meine Jungs. Die haben am Ende gekämpft bis zum Umfallen." Seine Jungs waren unterdessen wieder auferstanden und tanzten in den Katakomben zu lauter Musik. Riesig war die Freude über den ersten Sieg gegen Eintracht Norderstedt.

 

FC St. Pauli U23

Brodersen - Startsev, Rogowski, Uphoff, Langer - Trybull, Kurt - Tiedemann (36. Bergmann) Jakubiak(90. Nadjem), Zazaj (57. Deichmann)  - Wriedt

Cheftrainer: Remigius Elert

 

FC Eintracht Norderstedt

Oest - Rose (70. Scharkowski), Bojadgian, Koch, Heinemann (70. Kummerfeld) - Browarczyk - Kunath, Pressel, Toksöz, Meyer (82. Ghazaryan) - Lüneburg

Cheftrainer: Thomas Seeliger

 

Tore: 0:1 Kunath (41.), 1:1 Uphoff (45.), 2:1 Wriedt (56.)

Gelbe Karten: Jakubiak, Langer/ Browarczyk, Kunath, Lüneburg

Gelb-Rot Karte: Trybull (52.)

Schiedsrichter: Murat Yilmaz

Zuschauer: 258

Bildergalerie: KLICK!

 

(pl)

Fotos: Gabriel Gabrielides

 

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