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Finissage der Millerntor-Ausstellung

Glückliche Gesichter bei den „Museums-Machern“ von 1910 e.V.: Am Ende stand der Besucherzähler der Millerntor-Ausstellung bei rund 4.000. Als Festschmaus zur Finissage am Sonnabend (30.8.) gab es den „Braun-weißen Stadion-Snack der Zukunft“, kreiert von Rock’n’Roll-Koch Ole Plogstedt.

„Wir wussten es natürlich schon über unsere Statistiken, aber spätestens als wir Eintrittskarten nachdrucken mussten, war klar, dass wir auf einem guten Weg sind“, freute sich Rainer Klinitzki vom Organisationsteam des Fördervereins 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V., den Moderator Tommy Molotow (AFM) wegen seiner konstanten und engagierten Präsenz prompt zum „Gegengeraden-Rainer“ ernennen wollte (in Anlehnung an den VIVA ST. PAULI-Kolumnisten). „Wir hatten Besucher aus aller Welt. Jeder Tag in der Ausstellung war anders, jeder war auf seine Art schön. Ein ganz besonderer Moment war der Besuch der 1. Mannschaft.“

Resonanz sogar über Erwartung

„Die Resonanz hat unsere Planungen sogar übertroffen. Eine tolle Bestätigung für das gesamte Team von 1910 e.V. und unserem Partner bontempo – temporäre architektur“, bestätigte Michael Pahl, Traditionsbeauftragter des FC St. Pauli und Vereinsvorsitzender von 1910 e.V. Sein Vorstandskollege Christoph Nagel erinnerte an einen besonderen Moment in der Vorbereitung, als „mit der größten Kreissäge, die ich je gesehen habe“ eine Wand eingerissen wurde, um einen Rundgang zu ermöglichen.
Die Genehmigung zu dieser Veränderung unterstreiche das Vertrauen des FC St. Pauli in das Museumsprojekt, für dessen Unterstützung Nagel herzlich dankte. Die verschwundene Wand habe außerdem Symbolwert für das mit der Ausstellung Erreichte: „Wenn es irgendwo noch Mauern in Köpfen gegeben haben sollte, die einem FC St. Pauli-Museum im Wege standen, so sind diese jetzt verschwunden. Dass eine spannende Ausstellung ohne Meisterschalen und Pokale möglich ist, dass wir eine große Fläche sinnvoll und vielseitig bespielen können: All das ist jetzt klar. Der Weg in die Zukunft ist frei.“

„Fertig zum Kapern“

Nach den Interviews zu Beginn bat Tommy Molotow die Stars des Abends zum Showkochen auf die Bühne: Ole Plogstedt („Rote Gourmet Fraktion“ / „Die Kochprofis“ / Restaurant Olsen in Hamburg-Eimsbüttel) sowie Bassistin Nici und Gitarrist Elf von den Punkrock-Legenden „Slime“.

Während die Hymne „A.C.A.B. – All Cooks Are Bastards“ aus den Boxen dröhnte, schnippelte und mixte das „Punkrock-Kochstudio“ fröhlich los – nicht ohne das Publikum mit Anekdoten, Wortwitz und Situationskomik zu unterhalten. Ole Plogstedt: „Ich mache jetzt ein Kürbiskern-Kapern-Pesto. Ich hoffe, ihr mögt Kapern?“ Tommy Molotow: „Wäre ja noch schöner, wenn die ‚Freibeuter der Liga’ Probleme mit Kapern hätten!“

Stadion-Snack mit vegetarischer Zukunft?

Statt der von Molotow befürchteten „verbrannten Fritten mit Mayonnaise“ zauberten die drei Küchenpunks gleich mehrere raffinierte Snacks samt Nachtisch: Die braun-weißen Wraps mit Linsen-Olivenmus, dem zitierten „Piratenpesto“, Mozzarella, Frischkäse und Paprika bewiesen in Scheiben geschnitten, dass die Farben Braun, Weiß und Rot auch auf dem Teller eine hervorragende Figur abgeben.

In der vegetarischen Fassung wie auch in der veganen Version mit Hummus, Paprika, Räuchertofu, Petersilien-Cashew-Pesto und Salat machten sie außerdem schmackhaft deutlich, dass die Stadionsnack-Zukunft nicht unbedingt Fleisch braucht – sogar die optional servierten Würstchenstücke kamen ohne totes Tier aus.

Party bis zum Morgengrauen

Als die ersten Snack-Teller serviert wurden, bildete sich in kürzester Zeit eine lange „Probier-Schlange“ vor der Bühne, deren Hunger die Plogstedt-Slime-Crew mit Humor und großer Ausdauer befriedigte. Elf, „Slime“-Gitarrist seit 1979, kredenzte unterdessen ein „Braun-weißes Kaffeetanten-Schlückchen aus Haselnusslikör und Eierlikörsahne mit Tonkabohne“ als Dessert.

Die Party war damit noch lange nicht zu Ende: 1910eV-Mitglied DJ DSL, u.a. auch Gestalter des Vereins- und des Ausstellungslogos, legte bis in den frühen Morgen rare HipHop-, Soul- und Funk-Grooves auf und die unermüdliche Tresencrew sorgte dafür, dass der Nachschub nicht abriss. Erst in den frühen Morgenstunden verließen die letzten Besucher das Foyer – mit der Erinnerung an eine rauschende Nacht und unbändiger Lust auf das zukünftige FC St. Pauli-Museum.

Hinweis: Das Buch zur Millerntor-Ausstellung (76 Seiten, 100 Abbildungen), u.a. mit einem exklusiven 6-Seiten-Interview mit Fabian Boll, ist weiterhin in den FC St. Pauli-Fanshops, in der Buchhandlung Cohen + Dobernigg in der Sternstraße 4 sowie bei Heimspielen am 1910eV-Stand erhältlich und kostet 7,50 Euro.

„Virtuelle Ausstellung“ im Netz: www.millerntor-ausstellung.de

Eine Bildergalerie findet ihr hier: KLICK!
 

 

(cn/jk)

Fotos: Ariane Gramelspacher

 

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