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„Ich treffe lieber nicht und wir gewinnen"

Christopher Buchtmann und Bernd Nehrig gleichzeitig als Torschützen auf der Anzeigetafel. Ein seltener Anblick. Doch sowohl Buchtmann als auch Nehrig wollten ihren Treffern beim 2:2 der Kiezkicker gegen den TSV 1860 München am Donnerstagabend (22.9.) keine hohe Bedeutung beimessen. Viel mehr lobten sie die aufsteigende Leistungskurve der Boys in Brown.

Will man das Aufgabengebiet defensiver Mittelfeldspieler beschreiben, könnte man ganze Bücher füllen. Räume eng machen, das Spiel des Gegners durch Stellungsspiel stören, Zweikämpfe führen und so weiter. In der Offensive sind sie als Strategen, Antreiber und Passgeber gefragt. Doch es gibt Tage, da tragen selbst sie sich in die Torschützenliste ein. Dass im Heimspiel gegen 1860 gleich beide „Sechser“ das Runde ins Eckige beförderten, lässt dann doch am Zufall zweifeln und an den Fußballgott glauben.

Es war die 16. Spielminute, in der Christopher Buchtmann goldrichtig stand und sein insgesamt drittes Tor für die Boys in Brown erzielte. Vorher hatte sich Ryo Miyaichi den Ball erkämpft und auf Kyoungrok Choi quergelegt. Ein Löwe grätschte dazwischen, doch der Abpraller wurde zur Vorlage für unsere Nummer 10, die mit einer Mischung aus Kraft und Technik einschob. Wirklich kommentieren wollte der 24-Jährige sein Tor nach dem Spiel jedoch nicht. „Es zählt, dass wir nun drei Spiele ungeschlagen sind. Wir müssen nun weiter Gas geben, dann zahlt sich das aus.“

Leider nicht ganz ausgezahlt hat sich der Einsatz der Boys in Brown, die durch ihren zweiten defensiven Mittelfeldspieler abermals in Führung gingen. Nach einer klasse Kopfball-Vorlage von Philipp Ziereis stand Bernd Nehrig in der 76. Minute goldrichtig. Das Millerntor brüllte seine Freude heraus und alles war angerichtet für einen dieser besonderen St. Pauli-Abende. „Flutlicht am Millerntor. Wir lieben diese Spiele. Wir wollten das Stadion sofort mitnehmen. Solche Dinger machen einfach Spaß“, berichtete Nehrig nach seinem Tor, das er gerne für einen Dreier hergegeben hätte. „Ich treffe lieber nicht und wir gewinnen dafür“, zeigte sich der 29-Jährige enttäuscht von dem Ergebnis.

Doch zu sehr wollte sich Nehrig nach der Partie dennoch nicht unterkriegen lassen. „Der Weg stimmt und das ist wichtig. Wir müssen so weiter machen und dann haben wir das Glück auch wieder auf unserer Seite“, kommentierte unsere Nummer 7 die Partie. In die gleiche Kerbe schlug auch Buchtmann, der festhielt, dass die 2:1-Führung verdient gewesen sei. „Heute dürfen wir uns noch ärgern, aber ab morgen gilt die volle Konzentration dem Spiel bei Union Berlin“, richtete Buchtmann den Blick kurz nach dem Abpfiff nach vorne.

 

(lf)

Foto: Witters

 

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